
Mehr Nutzen mit Six Sigma
Inhalt
„Verbesserung bedeutet in der Regel, etwas zu tun,
was wir noch nie getan haben.“Shigeo Shingo (1909 – 1990)
japanischer Industriemanager
Six Sigma ist datenbasiert!
Die Einführung der Six Sigma Qualitätsphilosophie in ein Unternehmen bedeutet einen Wandel zu vollziehen. Six Sigma ist datenbasiert und nicht meinungsbasiert. Verbesserungen an Prozessen – sei es in Produktion oder in der Entwicklung – werden nur dann durchgeführt, wenn eine eindeutige Datengrundlage vorliegt. Hiervon profitieren natürlich auch unternehmerische Entscheidungen.
Warum braucht man (etwas) Statistik?
Alle Prozesse, die mit uns und um uns herum stattfinden, werden durch eine Vielzahl von Einflussgrößen beeinflusst. Regelgrößen können wir gezielt einstellen, Störgrößen lassen sich nicht einstellen und führen in ihrer Gesamtheit dazu, dass kein Bauteil exakt einem anderen gleicht. Diese unvermeidbare Streuung führt zu Produktionsschwankungen, die nur mit mathematisch statistischen Methoden in den Griff zu bekommen sind. Es ist aber für jeden Anwender/Unternehmer gut zu wissen, dass man für diese Methoden kein Mathematikstudium benötigt. Six Sigma Black Belts und Master Black Belts sind in der Regel u.a. Experten auf dem Gebiet der statistischen Datenanalyse, wobei es in der Praxis meist vollkommen ausreichend die Methodiken mit einer anwenderfreundlichen Software zu beherrschen und die gewonnenen Maß- und Kennzahlen richtig zu interpretieren.
Um eine Führerscheinprüfung zu bestehen, muss man nicht wissen, wie die Servo-Lenkung im Detail funktioniert!
Um Six Sigma anwenden zu können, benötigt man kein Mathematikstudium. Es ist vollkommen ausreichend die Anwendungen an Praxisbeispielen nachzuvollziehen.
In anderen Lebenslagen greifen wir auch auf Experten zu: Wir gehen zum Arzt und operieren nicht selbst an uns herum! Wir gehen zum Juristen, wenn wir professionellen rechtlichen Rat benötigen! Nur bei mathematisch statistischen Methoden ignorieren wir dieses mächtige Werkzeug und das Expertenwissen oder man rechnet nur mit dem Mittelwert und lässt die Phänomene der Streuung vollkommen außer Acht. Eine professionelle Datenanalyse durch Six Sigma Green oder Black Belts ist die Basis für eine richtige unternehmerische Entscheidung zur Prozessoptimierung.
Wie wirken Störgrößen?
Glücklich sind diejenigen, die mit wenigen Regelgrößen ihre Produktionsprozesse im Griff haben. Leider ist die Anzahl der Störgrößen oft deutlich größer als die Anzahl der Regelgrößen. Ohne die Kenntnis der Störgrößen und deren Wechselwirkungen mit Regelgrößen können Prozesse nicht verstanden und somit nicht optimiert werden. Störgrößen wirken immer, sind unvermeidbar und führen zu Schwankungen der Produktqualität und in vielen Fällen zum Ausschuss.
25 Jahre Six-Sigma! Ist das genug?
Six Sigma wurde als eine Initiative zur Sicherung und Steigerung der Qualität von Motorola in den 80er-Jahren entwickelt. Die Erfolge wurden in anderen großen Unternehmen fortgesetzt. Schließlich erlangte die Methodik weltweiten Einsatz.
Trotzdem erlebe ich fast täglich Ausrufe der Unwissenheit oder der Ablehnung:
- „Six Sigma? Was ist denn das?“
- „Six Sigma brauchen wir als Mittelständler nicht! Das ist nur etwas für Großunternehmer!“
- „Wir sind Praktiker und unsere Meister haben ihre Prozesse auch ohne Statistik im Griff!“
- „Für Six Sigma braucht man ja höhere Mathematik! Dafür haben wir keine Zeit!“
- „Statistik ist doch etwas für große Serien! Wir machen nur Kleinserien!“
- „Statistische Versuchsplanung brauchen wir in unserer Forschung nicht! Wir sind doch immer noch beim Screening!“
Solche und ähnliche markante Aussagen und Vorurteile zeigen, dass 25 Jahre Six Sigma Methoden noch lange nicht ausreichend waren, um die Werkzeuge in den Unternehmen wirklich zu implementieren und die Vorteile bekannten Wissens zu nutzen!
Der Nutzen von Six-Sigma!
Welcher Nutzen wird erwartet, wenn man die Werkzeuge von Six Sigma richtig und konsequent anwendet?
- Scheinbare Effekte sind von wahren Effekten unterscheidbar.
- Wechselwirkungen, die uns ohne deren Kenntnis das Leben schwer machen und zu großer Verwirrung führen, können genutzt werden, um Prozessoptimierungen durchzuführen.
- Der strukturierte und datenbasierte Ansatz führt bei allen Beteiligten zu höherer Motivation und Kreativität.
- Ein tieferes Verständnis für den Prozess führt konsequent zu einer Verbesserung und somit zur Reduktion von Ausschuss.